Brief von Joschi

26. Juni 2012

Hi Frau Schulze,
 

ich wollte mich mal melden, um Ihnen zu erzählen, wie es mir ergangen ist, nachdem ich ja vor einer Weile das Katzenhaus in Lilienthal verlassen habe. Meine neue Dosenöffnerin hatte sich ja angeblich schon im ersten Moment in mein Foto auf Ihrer Homepage verliebt (nee, wat romantisch...) und dann hat sie mich wenig später auch tatsächlich mit nach Hause genommen. Vorher hieß ich ja Nemo - wie dieser Filmfisch -  aber nun nennt man mich Joschua.

Zuerst hab ich in der neuen Umgebung ein bisschen auf schüchtern gemacht, man weiß ja nie... und anfangs hab ich sogar gekratzt, wenn ich keine Lust mehr auf die komische Schmuserei hatte. Man will ja schließlich erst mal wissen, mit wem man es da zu tun hat, bevor man plumpe Vertraulichkeiten duldet...

 

Aber mittlerweile hab ich festgestellt, dass es gar nicht soooo doof ist, wenn man im Mittelpunkt steht. Bei dieser Sache mit dem Ohrenkraulen entweichen mir zwar neuerdings immer so komische brummende Geräusche und ich werd ganz schläfrig davon. Das war mir anfangs richtig peinlich. Aber meine Dosenöffnerin findet das scheinbar nicht so schlimm. Im Gegenteil: "Siehste, geht doch", sagt sie dann manchmal. Ist wohl so'n Frauending, keine Ahnung.

Ach, und einen Job hab ich auch: Ich teste nämlich Schlafplätze. Davon gibt es echt viele, wo ich jetzt bin. Und einer muss sich ja schließlich erbarmen und die mal alle durchchecken. Das ist viel Arbeit und dauert meist den ganzen Tag. Aber mein Gehalt ist in Ordnung, denn das kann man immer irgendwie essen.

 

Nachmittags hab' ich manchmal auch noch im Garten zu tun, weil meine Dosenöffnerin dann mit ihrer kindischen Federangel im Gras spielen will. Anfangs hab ich diesem seltsamen Treiben nur erstaunt zugeschaut, aber dann hab ich gemerkt, dass es gar nicht so leicht ist, dieses fiese Federknäuel zu fangen und deswegen helfe ich jetzt mit, alleine schafft die das doch nie.

 

Und abends, wenn ich fernsehen will, leistet sie mir dann Gesellschaft und bringt lecker Knabberzeug mit. Wenn ich dann da so liege, die Dosenöffnerin wieder diese Ohrensache macht und mich "ihr kleines Erdmännchen" nennt, denke ich... ich bin hier gerne zu Hause.


Viele Grüße und nochmal vielen Dank für alles,
dein Joschi

 

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